Ein Thema bekommt einen neuen Inhalt: Das Geheimnis der Zahl. Nicht jedoch die magische, mystische Dimension der Zahl, sondern ihre Verständlichkeit und Interpretation im alltäglichen Transfer bilden hier das kryptische Moment. Wie werden diese Zahlen befragt? Und durch wen? Der Kontext schafft eine ästhetische Grenze. Menschen, die mit diesen Zahlen arbeiten, sehen sie als einen rein funktionalen Code, den sie im Rahmen ihrer Arbeit pragmatisch und zielgerichtet decodieren. Dies ist nur ein kleiner Kreis.
Das Kunstkonzept numerus überschreitet die Grenzen dieses Kreises und vermittelt Zahlen an Betrachter, die dem ursprünglichen Kontext fern stehen. Eine funktionale Entschlüsselung ist ihnen nicht möglich. Das öffnet den Weg zur ästhetischen Wahrnehmung. Die Botschaft von numerus liegt somit in der bildhaften Entdeckung.
Das Konzept numerus liefert Bilder, die zwar mit der Kamera erzeugt werden, aber die Grenze von der Fotografie zur Malerei deutlich überschreiten. Imaginärer Raum und imaginäres Licht – die spezifischen Merkmale von Malerei – entstehen durch das all-over der Farbdramaturgie in seriellen Bildstrukturen.